Birgit hat mir ihrer Hündin Amy den letztjährigen Jahreswechsel am wunderschönen Stettiner Haff auf Usedom verbracht und konnte dort ein ruhiges Silvester erleben. Viel Spaß beim Lesen ihres tollen Gastartikels!
Beitrag von Birgit Timpe
Obwohl wir in Hamburg sehr schön und ruhig wohnen, haben wir Silvester ein Problem. Unsere Podenco-Mix-Hündin Amy ist sehr geräuschempfindlich und reagiert schon panisch, wenn in unserer Nachbarschaft laute Partys gefeiert werden. Wir müssen also Silvester fliehen, da wir sie auch nicht sedieren wollen, das soll nämlich gar nicht gut sein. Die Hunde können dann ihren Stress während der Knallerei nicht durch Bewegung abbauen, weil die Muskulatur lahmgelegt wird. Also Hände weg von Beruhigungsmitteln, wenn‘s geht.
Am Stettiner Haff
Beim letzten Jahreswechsel 2014/15 hatte ich eine Ferienwohnung in Stolpe auf Usedom im Landhaus am Haff gemietet. Viele Eigentümer waren selbst mit ihren Hunden dort. Wir haben noch Ende November eine Wohnung bekommen. Auf dem Gelände ist zwar Leinenpflicht, aber das kann man ja respektieren. Amy war am Anfang sehr unruhig, wenn andere Hunde im Haus rumliefen oder bellten. Nachdem sie sich an die Situation gewöhnt hatte, war aber alles o.k. Die Wohnungen haben einen sehr unterschiedlichen Komfort, sind aber gemütlich eingerichtet, finden wir.
Stolpe ist ein kleiner Ort im Osten von Usedom, direkt am Stettiner Haff. Von Hamburg aus sind das ca. 4 Stunden Fahrtzeit. Es lohnt sich also, gleich ein paar Tage länger zu bleiben, wenn man Stille liebt. Obwohl ein Dorf, hat Stolpe sogar ein kleines Schloss, das z.Zt. samt Außengelände komplett restauriert wird. Man kann es im Internet anschauen! Auf dem Gelände ist ein Restaurant mit erstklassiger Küche und…. einem Herz für Hunde!
Ihr könnt also nach einem langen Winterspaziergang über Feldwege und am Haff einen müden und glücklichen Hund unter den Tisch packen und selbst ein tolles Essen aus regionalen Produkten genießen. Wir haben uns das zweimal gegönnt und waren jedes Mal begeistert. Amy bekam sofort Wasser und schlief glücklich ein.
Silvester mit Hund in Stolpe auf Usedom
Man kann direkt vom Haus aus mehrere Wanderwege laufen, also auch zum Gassigehen morgens und abends ideal. Im Ort ist ein Bäcker, der Silvester die besten Berliner backt (bitte vorbestellen!) und so hatten wir frische Brötchen und Brot, die man morgens mit dem Hund holen kann.
Direkt zum Jahreswechsel war es am Landhaus sehr still. Dort darf nicht geböllert werden, weil es ein Reetdach hat. Darauf sollte man vorher bei der Buchung der Unterkünfte achten. In der Umgebung wird schon geböllert, aber höchstens für eine halbe Stunde.
Im Dorf selber wohnen viele Hunde. Wir haben einige freilaufend auf dem Feld getroffen, man darf aber nicht erschrecken, wenn man an einigen Grundstücken vorbeiläuft und von Hunden angekläfft wird. Leider lassen einige Besitzer die sogar stundenlang allein im Garten, im Zwinger oder ketten sie an… Das ist eigentlich der einzige Wermutstropfen. Aber der eigene Hund hat es ja besser…
Auf den Feldern haben wir immer wieder kleine Rehrudel gesehen. Das war für unsere Hündin eine echte Herausforderung, weil sie gerne jagt. Also blieb sie an der Schleppleine. Wenn euer Hund keinen Jagdtrieb hat, kann er aber auch frei laufen.
Wir lieben diese Landschaft. Man kann unendlich weit gucken und die Seele erholt sich dabei vom Alltagsstress. Und dann dieses Licht… ich liebe es. Gleich am ersten Abend empfing uns ein toller Sonnenuntergang. Allerdings kann es dort auch sehr stürmisch sein und regnen. Dann ist es sehr einsam, das muss man mögen. Und…. in Stolpe ist ein Funkloch. Ich hatte keinen Handyempfang. Hat mich aber auch nicht gestört.
Sonnenuntergang in Stolpe auf Usedom im Dezember
Von Stolpe aus fährt man ca. 30 Minuten bis zum Ostseestrand. Wir waren schon einmal im Frühjahr 2014 dort gewesen, wollten also unbedingt auch nochmal ans Meer. Obwohl bedeckter Himmel war, waren viele Spaziergänger unterwegs und viele auch mit Hunden. Im Winter können die ja am Strand auch frei laufen. Auch Amy genoss den Wind und das Wasser und holte uns gerne den Dummy aus dem Steilhang wieder oder tobte eine Runde mit anderen Hunden.
Wir meiden allerdings die Seebäder, da es da immer sehr rummelig ist. Wer mal die Strandpromenade mit den tollen Jugendstilvillen erkunden will, sollte seinen Hund anleinen. Es gibt überall Container mit Gassibeuteln und ich habe nie jemanden getroffen, der Hunde dort nicht toleriert hat.
Amy am Strand
In Ückeritz, einem kleinen Ort westlich von Heringsdorf haben wir dann im Strandcafé Utkiek nach langer Wanderung gegessen. Obwohl es sehr voll war, hat man uns mit Amy einen Tisch in einer Ecke bereitgestellt und sie schlief dort, während wir aßen. Wir fanden es sehr urig dort, man sollte allerdings lieber telefonisch einen Tisch reservieren, denn zwischen den Festtagen ist Usedom bekanntlich sehr voll. Von dort ging es dann mit der Inselbahn zurück nach Heringsdorf, wo unser Auto stand. Man kann aber auch ein Taxi nehmen. Wir haben immer einen Fahrplan der Inselbahn dabei, weil wir gerne damit fahren.
Von Stolpe aus kann man alle möglichen Sehenswürdigkeiten gut erreichen, wenn man eine kleine Autofahrt in Kauf nimmt. So empfiehlt sich auch ein Besuch von Schloss Mellenthin, einem Wasserschloss, das nicht weit weg liegt. Dort gibt es einen kleinen Park für eine Gassirunde und auch ein Restaurant. Ich weiß aber nicht, ob Hunde dort hinein dürfen. Oder ihr besucht Swinemünde mit dem schönen Hafen.
Stilles Dorf Stolpe
So, vielleicht habe ich Lust auf Stolpe gemacht. Wir werden in diesem Jahr im Nachbardorf Welzin sein. Dort ist es noch abgeschiedener, wir wohnen dort in einem kleinen Haus am Usedomer See. Von dort aus müssen wir natürlich mit dem Auto Brötchen holen…. Ich werde euch berichten, wie es war….
In diesem Sinne ein schönes gemütliches Weihnachtsfest mit euren Hunden und einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedlicheres Jahr 2016.
Vielen herzlichen Dank an Birgit für den großartigen Artikel! Hoffentlich ist es in diesem Jahr auch in Welzin schön ruhig, so dass Ihr wieder eine tolle Zeit rund um Silvester auf Usedom habt!
Text und Fotos: Birgit Timpe
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Diesen Artikel hab ich mit grossem Interesse gelesen. Wir haben eine Jack Russel Hündin und ich leide jedes Jahr mit ihr wenn die Knallerei losgeht. Werden auch mal über Urlaub in dieser Gegend nachdenken. Allerdings wäre es für uns ganz schön weit zu fahren.