Im Juni verbrachten wir mit unserem Hund einen Tag auf dem Tempelhofer Feld, dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof, der jetzt eine riesige Freifläche mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für alle ist.
Wir hatten Glück und fanden gleich am Columbiadamm einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe von einem der Eingänge. Rechterhand das Wahrzeichen von Tempelhof, dem ehemaligen Radarturm, linkerhand eine typische Berliner Mischung aus Hochbeeten mit diversen Gemüsepflanzen und Blumen sowie einer von Künstlern gestalteten Minigolfanlange.
Uns zog es geradeaus weiter, über die ehemalige Rollbahn, entlang von Wildblumenwiesen und immer mit einem für Berlin seltenen, weiten Blick über das riesige Gelände bis zum Horizont. Auf der ehemaligen Start- und Landebahn zogen Kitesurfer und Windsurfer auf Inlineskates ihre Bahnen. Wir hielten uns davon etwas fern und lasen uns die verschiedenen Hinweisschilder zu der besonderen Tier- und Pflanzenwelt durch, die hier auf dem Feld Nahrung finden und Schutz genießen.
Große Wiesenbereiche sind zum Schutz der Feldlerche abgesperrt, die hier bis Juli noch brütet. Wir sahen einen Turmfalken kreisen, bevor etwas Regen herunterkam. Zu nass sind wir glücklicherweise nicht geworden. Die Möglichkeiten, sich unterzustellen sind sehr begrenzt. Überhaupt lebt die Stimmung auf dem Tempelhof Feld vor allem davon, dass es fast nichts gibt. Nur Weite und viel Platz für jeden, was sehr angenehm ist und für eine sehr entspannte Stimmung sorgt. Wir haben den Hundeauslauf auf Höhe der Oderstraße bei der ehemaligen südlichen Landebahn genutzt, es waren nur sehr wenige Hunde dort. Der Auslauf ist einfach eine umzäunte Wildblumenwiese mit ein paar wenigen Bänken, Beutelspender und Mülltonnen. Außerhalb der drei Hundeausläufe gilt auf dem ganzen Gelände Leinenpflicht.
Wenn man von dort Richtung Norden läuft, kommt man an einem öffentlichen Grillplatz, einer Fahrradwerkstatt und dem Allmende-Kontor, einem Gemeinschaftsgarten, vorbei. Ein schöner und kreativer Ort, großartig fand ich eine Wand mit vielen verschiedenen Pflanzgefäßen. Ob in alten Fußbällen, Körben oder sogar einer Jeans – überall wachsen und gedeihen Pflanzen.
Da es auf dem Tempelhofer Feld nur wenig Gastronomie gibt, haben wir das Gelände an der Herrfurthstraße verlassen und sind dort im Café Engels etwas essen gegangen. Dort fanden wir den Berliner Charme, den es in Berlin aufgrund des Immobilienbooms der letzten Jahre leider nur noch selten gibt: ein etwas heruntergekommenes Café im unsanierten Haus. Wir wurden sehr nett bedient, das Essen war lecker und unser Hund kein Problem. Neben Wraps, Chili sin carne, Pasta, Suppen und Kuchen gibt es auch verschiedene Frühstücke sowie Buffet am Sonntag. Nach dem Essen gingen wir wieder auf’s Tempelhofer Feld, kamen an einem weiteren Hundeauslauf vorbei sowie an einem Grillcafé mit Liegestühlen vor der großen EM-Leinwand. Für Ballspiele jeglicher Art gibt es außerdem eine ganze Reihe von Sportplätzen, die von jedem genutzt werden können. Für uns ging es jedoch zurück zu unserem Auto, den Radarturm immer im Blick.
Fazit: Aufgrund der riesigen Fläche kann man sehr entspannt spazieren gehen und sich ein schönes Plätzchen zum Hinsetzen, Ausruhen und Picknicken suchen. Allerdings gibt es nur wenige Bäume, das heißt also auch nur sehr wenig Schatten. Bei längerer Sonneneinstrahlung sollte man auf jeden Fall die vielen Asphaltflächen der ehemaligen Start- und Landebahnen weitestgehend meiden bzw. die Temperatur testen, damit der Hund sich nicht die Pfoten verbrennt. Sehr gut fand ich, dass nur sehr wenig Müll herumlag und es einige Mülltonnen gab, vor allem im Bereich der Grillplätze. Grundsätzlich ist es ein wirklich angenehmer Ort, wo jeder eine Rückzugsmöglichkeit findet.
Anfahrt und Lageplan: Website Tempelhofer Feld
Wunderschöne Bilder und wunderschöner Blog. So ein Leben wünscht man doch jedem Hund!
Hallo Susi,
vielen Dank für Deinen tollen Kommentar! Ja, unserem Hund gefällt es auch sehr gut 🙂
Liebe Grüße
Miriam